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Praxis für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde</br>Martin N. Radwan   , Windhagen

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Wurzelbehandlungen


Wurzelbehandlungen gehören seit vielen Jahren zu den Standardbehandlungen in jeder Praxis. Entgegen der landläufigen Meinung sind Wurzelbehandlungen nicht schmerzhaft, da sie stets unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Hierbei muss nach Entfernung des infizierten Nerv-Gefäß-Bindegewebes aus dem zum Teil sehr komplexen Kanalsystem der bzw. die Kanäle bis zum Kanalende aufbereitet (vergrößert) werden, um eine gründliche Dekontamination / Desinfektion des Kanalsystems überhaupt zu ermöglichen. Zum Schluss werden die verschiedenen Längen der Kanäle genau vermessen, um sie mit einem röntgensichtbaren Material vollständig und bakteriendicht abzufüllen. Dies geschieht mit sogenannten Messaufnahmen, mit denen man versucht, die Kanallänge möglichst im Bereich weniger Zehntel Millimeter genau zu bestimmen und die Kanäle demnach ebenso genau abzufüllen. Dafür brauchen Patient und Behandler wirklich Zeit und Geduld. Das hört sich auf dem Papier sehr kurz und übersichtlich an, ist in der Realität jedoch ein extrem schwieriger und zeitaufwändiger Vorgang, da die Kanäle nicht immer gut einsehbar sind und oft auch einen stark gebogenen Verlauf und kleine Seitenkanäle oder Verästelungen aufweisen können. Hier hängt der Behandlungserfolg wirklich von der konsequenten Einhaltung aller notwendigen Behandlungsschritte ab.

Wenn alle Arbeitsschritte planmäßig und mit der gebotenen Sorgfalt und Gründlichkeit durchgeführt werden, hat der Zahn eine gute bis sehr gute Prognose im Bezug auf einen langjährigen Erhalt. Den Erfolg kann man auf dem direkt danach angefertigten Kontrollröntgenbild sehen, wenn die Wurzel bis oben bzw. unten zu ihrer Spitze mit einer hellen Struktur ausgefüllt ist. Wichtig ist dabei, dass oberhalb der Wurzelfüllung kein leerer Kanalanteil mehr sichtbar ist. Das Kanalsystem muss – wie die Behandlungsrichtlinien es vorschreiben – also vollständig ausgefüllt sein.

In der Praxis sehen wir jedoch sehr häufig Fälle, die nicht lege artis – also nicht nach den Regeln der zahnärztlichen Kunst durchgeführt worden sind. In solchen Fällen bereitet der betroffene Zahn Probleme oder Schmerzen und hat an der Wurzelspitze einen röntgenologisch sichtbaren, dunklen Entzündungsherd, der unbehandelt zum Verlust des betroffenen Zahnes führen kann.

Aber auch solche Zähne kann man sehr häufig retten mit einer sogenannten Revision. Hierbei wird die alte, mangelhafte Wurzelfüllung wieder entfernt und die Wurzelbehandlung nach den oben beschriebenen Schritten nun korrekt durchgeführt. Die Heilung des Entzündungsprozesses an der Wurzelspitze dauert in der Regel einige Zeit, jedoch kann man auch solchen Zähnen eine gute Prognose bescheinigen.

Ist der Entzündungsherd zu groß, so kann man die Entzündung notfalls auch chirurgisch mit einer Wurzelspitzenresektion entfernen. Dieser minimalinvasive Eingriff ist in der Regel die letzte Möglichkeit, einen Zahn zu retten und wird unter dem gleichlautenden Punkt in den angebotenen Leistungen beschrieben.

Da wir uns der Endodontie als äußerst schwieriger Einzeldisziplin mit sehr viel Gründlichkeit, Leidenschaft und Erfolg widmen, gehört die Wurzelbehandlung zu einer unserer Kernkompetenzen.

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